Natürliche Navigation
Natürliche Navigation bedeutet eine Orientierung anhand natürlicher Gegenheiten und ohne den Einsatz technischer Hilfsmittel, wie einem Kompass. Wenn möglich, ist sie der reinen Kompassnavigation vorzuziehen.
Spezialwissen (SK Orientierung)
Für die natürliche Navigation kann z. B. Sonnenstand, Strömung, Sandriffelung, markante Punkte wie Felsen oder versunken Bäume, das Ankerumfeld, Riffkanten oder Uferböschungen verwendet werden. Grundlegend notwendig ist allerdings die Kenntnis der Landschaft unter Wasser. Diese sollte man sich anhand einer Tauchplatzkarte detailliert einprägen oder sich während des Briefings am besten von Ortskundigen erfragen.
Am einfachsten ist die Orientierung an Uferböschungen oder parallel eines Riffs. Die Angabe beim Briefing lautet beispielsweise Riff rechte Schulter. Man folgt dem Riff oder der Böschung, so dass sich dieses in diesem Beispiel rechts neben einem befindet. Nachdem etwa ein Drittel der Luft verbraucht ist, kehrt man um und folgt dem Riff bzw. der Böschung so, dass sich diese auf der linken Seite befindet.
Wenn man markante Punkte passiert, merkt man sich die Tauchzeit bis dorthin. Somit hat man für den Rückweg einen Hinweis, wie weit der Ausstieg noch entfernt ist. Gerade die Umgebung des Ein- bzw. Ausstiegs bzw. das Umfeld des Ankers sollte man sich sehr gut einprägen.
Wichtig ist auch, sich regelmäßig umzudrehen, da man auf dem Rückweg markante Punkte aus der anderen Perspektive sieht. Beide Ansichten können sich unter Umständen deutlich unterscheiden.
Bei sehr unregelmäßigen Uferböschungen ist es etwas schwieriger. Hier hilft ein Tiefenlienientauchgang: Bleibt man während des Tauchgangs auf etwa der gleichen Tiefe, kommt man zwangsläufig auf dem Rückweg wieder am Ausgangspunkt an.
Unbedingt zu vermeiden ist den Sichtkontakt zum Gewässergrund oder sonstigen Orientierungspunkten zu verlieren, denn im freien Wasser ist so gut wie keine natürliche Navigation mehr möglich.